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Gas- und Wasserversorgung

Löschwasserleitung für Küssnacht am Rigi

900 m duktile Gussrohre sichern Wasserversorgung im Brandfall

Löschwasserleitung Wasserversorgung Küssnacht Genossenschaft
Die neue Löschwasserleitung ist 2'350 m lang und führt über 100 Höhenmeter vom See bis zum Reservoir St. Katharina.

Mit einer neuen Leitung will die Wasserversorgung Küssnacht Genossenschaft künftig die Löschwasserversorgung im Industriegebiet Haltikon sicherstellen. Debrunner Acifer hat für die Leitung 900 m duktile Gussrohre von TRM Swiss geliefert.

Rund 300 Feuerwehrleute kämpften 2017 gegen einen Grossbrand, der in einem Sägewerk im Industriegebiet Haltikon von Küssnacht am Rigi SZ ausgebrochen war. Eine Studie zeigte später auf, dass bei anhaltender Trockenheit und erst recht bei einem Brand in der Industrie Haltikon die Speichervolumen bzw. der Wassernachschub ab dem Seewasserpumpwerk «Sumpf» bis zum Reservoir St. Katharina nicht mehr genügten.

Der Grund: Die Gemeinde Küssnacht bezieht rund 60% des Trinkwassers von der Löschwasserleitung. Die Wasserversorgung Küssnacht Genossenschaft entschied sich deshalb für den Bau einer neuen Löschwasserleitung. In einer aufwendigen Studie wurden sechs Leitungsführungen auf ihre Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit untersucht. Der Entscheid fiel auf eine direkte Leitung vom Seewasserpumpwerk «Sumpf» zum Reservoir St. Katharina unterhalb des Industriegebiets.

Geländevielfalt erforderte zahlreiche Spezialisten

Die Bauarbeiten für die 2’350 m lange Löschwasserleitung konnten im November 2022 aufgenommen werden. In das Projekt waren zahlreiche Spezialisten involviert, da die Leitung durch unterschiedliches Gelände führt: Sie unterquert den Seegrund sowie Verkehrswege, führt durch das Seewasser und überwindet schliesslich in der Landwirtschaftszone etwa 100 Höhenmeter. «Die Zusammenarbeit der vielen beteiligten Unternehmen stellte bei diesem Projekt eine besondere Herausforderung dar, machte es aber auch spannend», sagt Bauleiter Marcel Luthiger von der Gasser+Partner AG. Das Ingenieurbüro war für das Gesamtprojekt verantwortlich – von der Planung über das Bewilligungsverfahren und die Ausschreibung bis zur Bauleitung. An wöchentlichen Bausitzungen wurde das Vorhaben vorangetrieben, Informationen wurden ausgetauscht, Fragen geklärt und Entscheide gefällt. «Wir führten zudem viele Gespräche mit den betroffenen Bauern», sagt Marcel Luthiger.

Versteckte Sickerleitungen und Güllenleitungen erschwerten Aushubarbeiten

In der Landwirtschaftszone wurde die Leitung im konventionellen Grabenbau verlegt. Sie führt durch steiles und feuchtes Wiesland. Neben dem schwierigen Grund stellte sich den Verantwortlichen eine weitere Herausforderung: «Wir wussten, dass es auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen Sickerleitungen für Regenwasser und Güllenleitungen gibt, aber nicht, wo genau sie sich befinden», sagt Marcel Luthiger. «Dies verlangte besondere Vorsicht beim Ausheben des Grabens.»

Duktile Gussrohre mit 5-Grad-Abwinkelung: Formstücke und Verlegezeit sparen

Im rund 900 m langen Abschnitt in der Landwirtschaftszone kam das duktile Gussrohr DN200 mit Zementmörtelumhüllung von TRM Swiss zum Einsatz. Es zeichnet sich unter anderem durch eine sehr hohe Festigkeit und Langlebigkeit aus.

«Ein weiterer grosser Vorteil war, dass sich die Gussrohre um bis zu 5 Grad abwinkeln lassen», sagt Guido Schacher, Inhaber und Geschäftsführer der Schacher Sanitär AG. Sie war für das Verlegen der Gussrohre in der Landwirtschaftszone verantwortlich. Dank der 5-Grad-Abwinkelung liessen sich teilweise enge Radien bewältigen und dadurch Formstücke sparen. «Dies ermöglichte es uns, 230 m Rohre pro Tag zu verlegen – üblich sind 130 bis 150 m pro Tag.» Debrunner Acifer lieferte 180 Rohre just in time zum Installationsplatz. Wegen der dortigen knappen Platzverhältnisse sei dieser Service sehr wertvoll gewesen, stellt Marcel Luthiger zufrieden fest.

Taucher im Einsatz und Spülbohrungen notwendig

Wegen der Arbeiten im See wurde die Realisierung des Projekts auf das Winterhalbjahr gelegt. «Dann verkehren kaum Schiffe», so der Bauleiter. Für die 1’100 m lange Seeleitung kamen PE-Rohre zum Einsatz. Sie wurden am Ufer zusammengeschweisst und auf den See gezogen. Dort beschwerte man die Stränge mit Betonschalen und senkte sie ab. Auf dem Seegrund verbanden spezialisierte Taucher die Leitungselemente mit Flanschen. An beiden Enden der Seeleitung waren Spülbohrungen notwendig, um unterirdische Streckenabschnitte zu überwinden:

Eine knapp 100 m lange Spülbohrung führte vom Seegrund zum Seewasserpumpwerk «Sumpf». Mit einer zweiten, etwa 360 m langen Spülbohrung wurden die Seevegetation, die privaten Grundstücke sowie die Hauptstrasse und das SBB-Trasse unterstossen.

80 Jahre unterhaltsfreier Betrieb der Leitung

Nach weiteren Arbeiten im Reservoir und im Pumpwerk ist die Löschwasserleitung Ende 2023 in Betrieb gegangen. Während ihrer Lebensdauer von rund 80 Jahren braucht sie keinen Unterhalt. Für das Industriegebiet Haltikon bedeutet die neue Leitung eine deutliche Verbesserung der Sicherheit: Im Brandfall kann das Seewasserpumpwerk «Sumpf» bis zu 2’000 l Wasser pro Minute direkt ins Reservoir St. Katharina pumpen. Von dort gelangt das Wasser via Stufenpumpwerk zum Reservoir Obtal, das den Hydrantenring des Industriegebiets Haltikon mit Wasser versorgt.

Lieferauszug Debrunner Acifer

  • 900 m duktile Gussrohre DN200 von TRM Swiss



INTERVIEW

«Die Chauffeure wissen mit duktilen Gussrohren umzugehen»

Guido Schacher, Inhaber und Geschäftsführer, Schacher Sanitär AG

Welche Herausforderungen mussten Sie beim Verlegen der Rohre bewältigen?

Wir mussten die Rohre in steilem und rutschgefährdetem Gelände verlegen und montieren. Dazu benötigten wir spezielle Raupenfahrzeuge und Raupenbagger. Der Übergang von den PE-Rohren zu den duktilen Gussrohren stellte ebenfalls eine Herausforderung dar. Für eine spannungsfreie Verbindung waren spezielle Kupplungen notwendig.

Warum eigneten sich diese Rohre für das Verlegen in der Landwirtschaftszone?

Einerseits lassen sich die Rohre um bis zu 5 Grad abwinkeln. Anderseits sind Gussrohre mit Zementmörtelumhüllung sehr belastbar sowie schlagbeständig. Daher konnten wir den grössten Teil des Grabenaushubs direkt wiederverwenden, um den Graben zu schliessen. Grosse Steine wurden mit einem Steinbrecher zerkleinert und danach wieder eingebracht. Die 5 m langen Rohre von TRM Swiss erlauben ausserdem dank ihrem verhältnismässig leichten Gewicht und der einfachen Montage ein speditives Arbeiten.

Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit Debrunner Acifer erlebt?

Wir arbeiten seit 23 Jahren mit Debrunner Acifer zusammen – besonders für Materialien in den Bereichen Wasser- und Gasversorgung. Austausch und Kooperation sind fast wie unter Kollegen. Wir schätzen die Zuverlässigkeit unseres Partners, sein grosses Lager, die kompetente Beratung durch den Innendienst und den direkten Kontakt zu den Disponenten. Die Chauffeure von Debrunner Acifer identifizieren sich mit ihrer Ladung und wissen, wie sie mit duktilen Gussrohren umgehen müssen. Auch das ist sehr wertvoll.

Worauf sind Sie bei diesem Projekt besonders stolz?

Stolz macht uns, dass wir an diesem für die Gemeinde Küssnacht am Rigi bedeutenden Projekt mitwirken durften. Die hervorragende Zusammenarbeit der verschiedenen Unternehmen wird uns zudem in angenehmer Erinnerung bleiben. Ganz besonders die Zusammenarbeit mit Debrunner Acifer und der Gasser+Partner AG.